Mutig denken

von | Juni 28, 2022 | Persönlichkeit, Selbstmanagement

Mutig denken, sei ein Aufruf, sich von den Fesseln der allgegenwärtigen „Bevormunder“ zu befreien, wobei der Mut darin liegt, sich seines Verstandes zu bedienen.

Überlebenstraining

Man sagt, der wird überleben, der den Mut aufbringt, neue Möglichkeiten zu denken und sich darin zurechtzufinden: in der Organisation, im Umgang miteinander, im Erfassen von Produkt, Wirtschaft (Markt), Gesellschaft und als Individuum.

Das widerstrebt einem großen Teil der Menschen, die sich lieber zeitlebens gerne bevormunden lassen, statt den Schritt aus der Unmündigkeit zu wagen. Es ist mitunter beschwerlich, sich der Prinzipien und Vorurteile zu entledigen, die einem heute oftmals vorgegaukelt werden, um Menschen passend zu machen.

  • Was sind ihre Prinzipien und Denkgewohnheiten?
  • Was tun Sie für Ihre körperliche und geistige Beweglichkeit, um ihre Möglichkeiten zu erhöhen?

Weshalb mutiges Denken  wichtig ist

Elena Esposito schrieb: Wer heute nicht in der Lage ist, sich im Bereich der Möglichkeiten (Fiktionen) zurechtzufinden, verfügt nicht wirklich über soziale und kommunikative Kompetenz. 

Diese Menschen leben in einer Welt von Annahmen und Filtern, die durch die Vergangenheit geprägt und durch das bisherige Leben  gelernt wurden. In einer medialen Welt verdichten sich die Annahmen zu scheinbar festen gebilden, die den Menschen ein Gefühl von Ordnung und trügerischer Sicherheit vermitteln, und unvermittelt wie die Blasen  im Schaum platzen. So greifen wir in einen Schaum (Sloterdijk) und halten alles und dennoch nichts in den Händen.

  • Wie können wir uns als Individuum in einer Welt der Fiktionen in eine Lage bringen, kompetent und mutig zu denken und bewegen?
  • Beschränkt sich ihre Vision auf das, was alles nicht möglich wäre?
  • Einstein meinte, Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Was bedeutet das für ihr Denken?
  • Wie wäre es, Sie änderten das Denken selbst als sich oder die Welt verändern zu wollen?
  • Änderte ein verändertes Denken nicht Sie selbst und die Welt?

Den Blick weiten

Menschen, die den Blick weiten, um Funktionsweisen der eigenen Persönlichkeit, der Gesellschaft, der Wirtschaft oder einer in einerBranche Freiheiten wahrzunehmen, werden überwiegend mitspielen. Überwiegend deshalb, weil  Situationen denkbar sind, die die Freiheit des Denkens und Handelns eher einengen können.

Dieser erweiterte Blick ermöglicht, in der Lage zu sein, Instabilität, Unordnung und Brüche Emergenz und/ oder Autopoiesie zuzulassen. Das bedeute nicht, im Namen des Fortschritts, die Augen vor dem Schmerz, den Veränderungen mit sich bringen zu verschließen (Daron Acemoglu, Simon Johnson; die weiteren Ausführungen seien einem weiteren Blog vorenthalten, der sich mit Wohlstand beschäftigt).

  • Haben Sie den Mut, den Blick zu weiten?
  • Haben Sie den Mut, anders zu denken?
  • Wie drastisch muss das Denken geändert werden, um in den turbulenten Umwelten zu bestehen?
  • Was bewirkte, wenn Siesich dem Ressourcenpool ihres Nichtwissens öffneten?

Spielen

Diese (so mutigen) Menschen spielen ein herausforderndes Spiel. Diese Menschen haben verstanden, dass im Spiel sich einzigartige Phänome zeigen. Das Spiel ist solange spielbar, als seine Elemente des Kreativen, der Autopoiesis und des Unberechenbaren beibehalten werden. Ist die Abfolge bekannt, dann handelt es sich um ein Ritual, das sture befolgen von Regeln (G.Bateson).

  • Was sind in ihrer Welt die beruflichen und privaten Rituale und Regeln?
  • Welche Weise zu kommunizieren ist geeignet, damit sich ein freiheitliches Denken materialisiert?

„Copy and Paste“

Die Rechthaberischen haben nicht begriffen, dass jede Entdeckung eine Einladung zu weiteren Entdeckungen ist, dass ein missglücktes Experiment nicht bedeute, es gäbe keine Antwort, sondern nur, dass die Frage falsch gestellt war. (Eine intime Geschichte der Menschheit; Über die Kunst des Lebens, S.322, Theodore Zeldin).

  • Helfen Lebensläufe von sogenannten erfolgreichen Menschen,  neue Ideen für die Zukunft zu entdecken?
  • Reicht es aus, Wörter einfach umzubennen, ohne die innere Haltung zu verändern?
  • Was sind ihre Annahmen, die Sie ängstlich werden lassen?

Die sich überwiegend selbstdarstellenden Erfolgreichen, werden nicht erreicht, weil der dahin Strebende noch auf der Stufe des „Copy and Paste“ verweilt. Man versucht das Unwahrscheinliche – die Vollkommenheit des Modells – über ein Regelwerk nachzuvollziehen. Dieses regelbasierte Nachmachen, erfasst den Kern des „So-tun-als-ob“ nicht. Das von mir gemeinte „als ob“, bringt die Unbestimmtheit zum Ausdruck, nicht die Illusion, in der viele Menschen leben (Francois Jullien, Silke Seemann). Es ergänzt das Modell, um die individuellen Vorgaben.

  • Wie gestalte sich ihr Leben, so Sie die Verantwortung übernähmen?

Befreit Denken

‚Befreit Denken‘ meint, denken in Möglichkeiten (s.o.). Das ist ähnlich der Vorgehensweise in einem Labor, um anzufangen, mit den im Leben auftretenden Phänomenen, Unwägbarkeiten und Unsicherheiten zu experimentieren.

  • Sind Sie mehr ein Restaurator, dem die Wiederherstellung eines Erfolgsbildes der Vergangenheit entspricht oder sind Sie eher ein freier Geist, der Neues kreiert?
  • Speist sich ihre Kreativität aus der monotonen Weitergabe von Vergangenem („Retro“-Denkweisen)?
  • Wie können Sie durch ihr Handeln und Denken mehr Freiheitsräume für Möglichkeiten gewinnen?
  • Wie können Sie das getrennt Gedachte zusammen denken?

Spielwiesen

Manche Spieler betrachten das Spielfeld aus einer Metaposition und erkennen so die Spielzüge und nehmen auch weitere Spielfelder im Umfeld wahr. Doch die Spielerbetrachter wissen, wann sie selbst aufs Spielfeld zu gehen haben, um zu spielen.

Gute Spieler berichten, dass mit dem Spielbeginn, die Angst schwindet. Sie fühlen sich in einem Bewusstseinszustand, der mit Flow (Csíkszentmihályi, Harmut Rosa) beschrieben wird. Das Spiel läuft.

Beweglich

Agil meint beweglich (lat) . Valentin Nowotny schreibt, Agilität fängt im Kopf an und hat viel mit Grundhaltung und Grundwerten zu tun. Agil sei jemand, der Verschiedenartigkeit und Vielschichtigkeit zulässt, der Offenheit, mehr Möglichkeiten und Transparenz wertschätzt.

  • Was wäre, wenn sich Beweglichkeit über die Interaktion sozialer Beziehungen definierte?

Freiheit

Freiheit bedingt Mut. „Freiheit“ bezeichne, als personales Merkmal verstanden, die Fähigkeit, sein Leben selbstverantwortet zu gestalten. „Das bedeutet sein eigenes Leben leben, nicht eines, das die anderen von dir verlangen“ (Heinz von Foerster). „Das bringt mit sich, dass man die Verantwortung für das, was man denkt, selbst übernehmen muss „(Ernst von Glasersfeld).

  • Wie veränderte dieses Freiheitsbild, ihr Leben?

Stolpersteine

Auch wenn ich hier ins Systemische abdrifte, scheint mir dieser Gedanke bereichernd. Menschliches Denken bei Planung  wird oft

  • als lineare Fortsetzung der Vergangenheit beschrieben,
  • auf formale Strukturen und Techniken als Allheilmittel ausgerichtet und
  • in Polarisierungen (z.B: gut-böse; richtig-falsch) gedacht.

Das sei ein großes Missverständnis, erinnert Dietrich Dörner in „Die Logik des Misslingens“:

Reflexionen:

  • Was wäre der Preis, wenn Sie ihre Freiheit erweitern?
  • Was wäre ein Zuviel der Beweglichkeit?
  • Was wäre ein Zuviel der Freiheit?

Leerer Raum

Es gilt den Kopf frei zu machen (Heinz von Foerster, ‚Lethologie‘), die Wahrnehmung zu sensibilisieren, um die Umwelt, die Optionen und Energien zu erspüren. „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann“, schreibt Francis Picabia in Aphorismen in „391“ und fährt fort: „Blick in die Ferne, blick nicht zurück; es ist Unsinn immer die Gründe kennen zu wollen“.

Nicht alle Wendepunkte bedeuten Beweglichkeit und Freiheit. Betrachten Sie den Lauf des Tigers in seinem Käfig. Er hat 50 oder mehr Wendepunkte am Tag. Dennoch ist der Raum, der die Beweglichkeit ermöglicht, begrenzt.

  • Zwischen welchen Wendepunkten pendeln Sie hin und her?
  • Wie sähe ihr persönlicher Freiheitsraum jenseits der Umkehrpunkte aus?

Geordnetes Denken

Es gilt ein Denken des Reifens zu entwickeln, an Stelle von Theatralisieren einer (Pseudo)-Wirkung und Zementierung von Zuständen. Wenn wir von freiheitlichem Denken sprechen, meinen wir oft etwas Anderes. Wir erinnern wissenschaftliche Strukturen, Theorien, Animositäten usw. und entfernen uns eher von dem, was geordnetes Denken meint.

  • Was meinte Sokrates mit dem ungeordneten Denken?
  • Welche Möglichkeiten ergäben sich statt entweder-oder eine Haltung des Sowohl-als-auch einzunehmen?

Dirk Baecker stellt fest, dass wir die Hoffnung aufgeben müssen, dass Dinge sind, wie sie sind. 

Prozessdenken

Prozessdenken entspricht mehr einem leeren Erwarten und Geschehen-lassen, einem oszillierenden Wahrnehmen, was sich zwischen den Dingen und Subjekten, dem System als Ganzes abspielt. Es ist wie ein Erspüren von Zusammenhängen und Energien zwischen den Verknotungspunkten.

  • Wie können Sie diese Weise des Denkens als Lösungsmöglichkeit hinzufügen?
  • Wie könnten Sie ihre festen Knotenpunkte lösen?
  • Was geschähe, wenn Sie sich auf das zwischen den Knotenpunkten liegende,  konzentierten?

Neues Wissen

Neues Wissen entsteht überwiegend im ….. gemeinsamen Denken. Es entzündet sich an Grenzen in Diskussionen, sagt Silke Seemann und fährt fort, dass der Kern des Spielens, die Kommunikation sei. Handlungen (Operationen) begleitet immer Kommunikation in Form von Reflexion (Re-enrty). Kommunikationen sind das, was Organisationen und soziale Gemeinschaften am Leben erhält.

Wenn die Kommunikationsangebote der Menschen nicht anschlussfähig sind, bedeutet das, dass eine (ökonomische wie private) Organisation aufhört zu bestehen (Luhmann).

  • Welche Gesprächsarten fallen Ihnen noch ein, das gemeinsame Denken im Gespräch zu fördern?
  • Macht es Freude mit jemandem zu reden, der immer Recht hat?

Inwendig lernen

Es scheint vor diesem Hintergrund immer wieder erstaunlich, dass viele Unternehmen und Menschen einen entscheidenden Punkt übersehen oder vermeinen mit trivialen und simplen Kommunikations-Regeln nach dem Muster „Man-nehme“, zu mutigem Denken anleiten zu können.

Die Trivial-Konzepte greifen, wenn überhaupt, nur kurzfristig. Der Mensch muss nicht vorgebetete Regeln auswendig lernen, er muss inwendig lernen, schreibt Jürgen Kaube in Hegels Welt. Nur so vermag der Mensch zu erfahren und die wesentlichen Stellschrauben zu erkennen oder zu wissen, wann es besser sei, sich durchzuwursteln („Muddling through“ nennt das Popper in „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde II)“.

Materialisierung der Unbeweglichkeit

In schlechten Erfolgszahlen materialisiert sich als finanzieller Rückschritt solch triviales Verständnis von Beweglichkeit und vernachlässigtem mutigen Denken. Zum Beispiel verlaufen sich Unternehmen-Kunden-Gesellschaft-Beziehungen oder verharren in angehäuften (toten) Stammdaten oder wandern gleich zum cleveren und agileren Mitbewerber. Das gilt für kleine wie große Unternehmen (Die Illusion der Unbesiegbarkeit; Krebs, Williams). Das gilt auch für den einzelnen Menschen.

  • Beweglichkeit und Freiheit im Denken wagen als Wagniskapital für schnelleres Wachstum?
  • Was bedeutete es, wenn Sie die Stammdatenanlayse der KI überließen?

    Beweglichkeit „auf Teufel komm raus“

    Ein Zuviel der Beweglichkeit führt zu Unruhe und bei Menschen zu einem Handeln außerhalb der personalen Mitte.  Wie eingangs gefragt, geht es um die innere Stabilität. Wer ins tiefe Wasser steigt, sollte Schwimmen können, meinte schon etwa 1540 Theresa von Avila in einer ihrer Bücher.

    • Was ist Ihr Grund, der ihrem Tun Sinn gibt?
    • Haben Sie Plätze der Ruhe in ihrem Alltag?

    Die „Schöpferische Ruhe“ könnte eine positive Gegentugend zu der gewünschten Beweglichkeit sein. Finden Sie eine andere positive Gegentugend?

    Führte eine übermäßige Beweglichkeit zu Unruhe, Verwirrtheit und Ablenkungen, könnte die Orientierung auf die Gegentugend eine Lösung aufzeigen.

    • Wenn Sie gestresst sind, wie kommen Sie wieder zur Ruhe ?
    • Passiert gerade Schreckliches, können Sie sich fragen: Was passiert gerade sonst noch?

    Reflexion

    • Wie gestaltet man eine Unternehmenskultur, die den Menschen Mut macht, frei zu denken?
    • Wie können Sie mehrdimensional denken lernen?
    • Welche „DNA“ des einzelnen Menschen fördert Verhaltensbeweglichkeit?

    Die zitierten Autoren und die kurzen Gedanken sollen Sie anregen, sich weiter zu vertiefen und Mut zu finden, das Eine im Anderen und das Andere im Einen zu denken.

    Blättern Sie durch die Gedanken von Silke Seemann, Dirk Baecker, Francois Jullien oder Heinz von Foerster.

    Nur Mut!

     

     

     

     

     

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